Was treibt einen Menschen in die Selbstständigkeit?
Na klar, der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben! Soviel zu meinem Verständnis für das Hauptanliegen meiner Klienten. Aber warum mit einer solchen Geschäftsidee? Die wurde, wie so oft im Leben, aus der eigenen Erfahrung heraus geboren.
Durch den frühen Tod meiner Mutter, ich war damals 11 Jahre alt, war ich als einzige Tochter sehr früh firm darin, eigenverantwortlich und selbstständig alle Dinge, die das tägliche Familienleben mit meinem Bruder und meinem damals vollberufstätigen Vater forderten, zu organisieren.
Als mein Vater dann plötzlich sehr schwer erkrankte und zeitgleich meine Stiefmutter in eine gesundheitliche Schieflage geriet, wurde ich mit voller Wucht mit allen Problemen und Widrigkeiten die sich aus dieser Situation ergaben, konfrontiert! Die Ansage meiner Eltern in dieser Zeit war sehr klar:
Ein Pflegeheim ist keine Option!
Ein Berg von Herausforderungen türmte sich plötzlich vor mir auf: Wohin sollte mein Vater in die Reha? Wie beantragt man einen Pflegegrad? Wer baut uns schnellstmöglich einen Treppenlift in die elterliche Wohnung? Wo bringe ich in der Zeit der Umbauphase meine Stiefmutter unter, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Beeinträchtigung keinesfalls zuhause bleiben konnte!? Wo bekomme ich aus dem Stand eine seriöse Haushaltshilfe her? Welcher mobile Dienst liefert täglich ein ordentliches Mittagessen für meine Eltern? Bevor ich es richtig begriff, fand ich mich in einer wahren Odyssee zwischen Ämtern und Behörden wieder. So führte ich lange Gespräche mit Krankenkassen und Sozialholding. Schlussendlich lernte ich was es mit Pflegegraden und der gesamten Bandbreite der Bezuschussungen auf sich hat und wie dieses System funktioniert. Ich füllte in dieser Zeit stapelweise Anträge und Formulare aus. Zeitgleich bekam ich immer mehr Einblick in die Themengebiete Hilfsmittelversorgung und Wohnumfeldverbesserung.
Und wieder tat ich das, was ich mit größter Selbstverständlichkeit beruflich wie privat schon immer gemacht habe: Ich organisierte, ich plante, ich strukturierte und schlussendlich hatte ich einen praxistauglichen Entwurf mit einem konkreten Zeitplan und einer Kostenübersicht vor mir liegen, der mir als roter Faden für meine weiteren Schritte dienen sollte. Ich habe für meine Eltern ein maßgeschneidertes Konzept entwickelt, das ihnen trotz ihres sehr hohen Alters und mit allen Handicaps, würdevoll und selbstbestimmt die Möglichkeit gibt, für hoffentlich noch lange Zeit in ihrem vertrauten Zuhause wohnen bleiben zu können.
Als ich meine Eltern dann nach langen Monaten der Trennung endlich wieder glücklich vereint und zufrieden in ihrem Wohnzimmer sitzen sah, erfüllte mich der Anblick mit tiefer Zufriedenheit und gleichzeitig traf es mich wie der Blitz:
Genau das ist es! Das ist meine Stärke, das ist meine Kompetenz!
DAS IST
